Children with CLN2 disease

Klinische Beurteilungen

EEG mit niederfrequenter intermittierender Photostimulation und andere klinische Untersuchungen können zum Nachweis der CLN2-Krankheit verwendet werden1,2

Bei der Mehrzahl der an CLN2 erkrankten Kinder wurde berichtet, dass sie auf niederfrequente intermittierende Photostimulation (IPS) ansprechen.3

EEG mit IPS

EEG mit niederfrequenter IPS kann bei an CLN2 erkrankten Kindern zum Nachweis von Photosensitivität angewendet werden

  • Eine photoparoxysmale Reaktion (PPR) tritt häufig bei Patienten mit CLN2-Krankheit auf und weist Merkmale auf, die sich von den PPR anderer Epilepsien unterscheiden3
  • Niederfrequente (1‑2 Hz) IPS führt in vielen Fällen zum Auftreten von stimulusgebundenen okzipitalen Ausschlägen mit hoher Amplitude3,4
  • Auf eine positive PPR sollten enzymatische und/oder molekulare Untersuchungen folgen, um NCL auszuschließen4
  • Nicht alle an CLN2 erkrankten Kinder werden diese Reaktion zeigen. Bei Verdacht kann mit Hilfe von enzymatischen und/oder molekularen diagnostischen Untersuchungen eine CNL2-Krankheit ausgeschlossen oder bestätigt werden4
Electroencephalogram (EEG) assessment
Verwendung des EEG mit Erlaubnis von Nicola Specchio, MD, PhD.
Viele an CLN2 erkrankte Kinder zeigen bei einem EEG mit niederfrequenter ( 1 ‑ 2 Hz ) IPS eine photoparoxysmale Reaktion oder eine pathognomonische Reaktion.3

Andere klinische Untersuchungen können zu Ergebnissen führen, die auf eine CLN2-Krankheit hindeuten. Dazu gehören:

Hirn-MRT

Im Frühstadium der Krankheit kann ein Hirn-MRT normal erscheinen oder aber geringfügige Anomalien aufweisen. Anomalien, die den Verdacht auf eine CLN2-Krankheit erhärten können, sind u. a.1,2

  • Zerebelläre Atrophie, ein häufiger Befund bei NCL
  • Hyperintensität der periventrikulären weißen Substanz

Im späteren Krankheitsverlauf wird die zerebrale Atrophie offensichtlich und sie wird weiter voranschreiten.1,2

Brain MRI

Worgall S. et al. Neurology. 2007 Aug 7;69(6):521-35.

Ophthalmologische Untersuchungen

Auch wenn es erst im späten Verlauf der CLN2-Krankheit zur Erblindung kommt, können visuelle Anomalien mit Hilfe bestimmter ophthalmologischer Untersuchungen nachgewiesen werden.5

Untersuchung mittels optischer Kohärenztomographie (OCT)

Hinweis: Diese Abbildung stammt von einem 8‑jährigen Patienten und zeigt das fortgeschrittene Stadium der CLN2-Krankheit.6

Optische Kohärenztomographie (OCT)

Durch eine OCT kann die Progression der CLN2-Krankheit durch Aufzeigen der Retinadegeneration und Akkumulation von hyperreflektierendem Material nachgewiesen werden.6,7

Untersuchung mittels Fluoreszenzangiographie (FA)

Fluoreszenzangiographie (FA)

Eine FA kann zum Nachweis einer Gefäßdurchlässigkeit verwendet werden.6

Untersuchung mittels visuell evozierter Potentiale (VEP)

Visuell evozierte Potentiale (VEP)

VEP werden bis in den späten Krankheitsverlauf hinein auffällig verstärkt und nehmen im Endstadium der Krankheit ab.1

Untersuchung mittels Elektroretinogramm (ERG)

Elektroretinogramm (ERG)

Im ERG können die Ausschläge abnehmen, bevor eine visuelle Verschlechterung klinisch wahrnehmbar wird.1,2

Weitere klinische Untersuchungsmethoden zur Identifizierung der CLN2-Krankheit

Elektronenmikroskopie (EM)

Auch wenn die Anwendung der Elektronenmikroskopie in der klinischen Praxis weltweit abgenommen hat, wird sie bei Verdachtsfällen zum Nachweis der deutlichen kurvenförmigen Struktur des Ceroid-Lipofuszins angewendet, wenn andere Untersuchungen keine eindeutigen Ergebnisse liefern.5

Es stehen eine Reihe von klinischen Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die beim Nachweis der CLN2 hilfreich sind, doch nur enzymatische und/oder molekulare Untersuchungen führen zur eindeutigen Diagnose der CLN2-Krankheit.

Literaturangaben: 1. Chang M, Cooper JD, Davidson BL, et al. CLN2. In: Mole S, Williams R, and Goebel H, eds. The neuronal ceroid lipofuscinoses (Batten Disease). 2nd ed. Oxford, United Kingdom: Oxford University Press; 2011:80-109. 2. Mole SE, Williams RE, and Goebel HH. Correlations between genotype, ultrastructural morphology and clinical phenotype in the neuronal ceroid lipofuscinoses. Neurogenetics. 2005;6:107-126. 3. Albert DV, Yin H, De Los Reyes EC, Vidaurre J. Unique Characteristics of the photoparoxysmal response in patients with neuronal ceroid lipofuscinosis type 2: can EEG be a biomarker? [Epub ahead of print July 21, 2016]. J Child Neurol. DOI: 10.1177/0883073816658659. 4. Fietz M, AlSayed M, Burke D, et al. Diagnosis of neuronal ceroid lipofuscinosis type 2 (CLN2 disease): Expert recommendations for early detection and laboratory diagnosis. [Epub ahead of print July 25, 2016]. Mol Genet Metab. doi: 10.1016/j.ymgme.2016.07.011. 5. Mole SE, Williams RE. Neuronal ceroid-lipofuscinoses. 2001 Oct 10 [Updated 2013 Aug 1]. In: Pagon RA, Adam MP, Ardinger HH, et al., editors. GeneReviews® [internet]. Seattle, WA: University of Washington; 1993-2016. 6. Orlin A, Sondhi D, Witmer MT, et al. Spectrum of ocular manifestations in CLN2-associated Batten (Jansky-Bielschowsky) Disease correlate with advancing age and deteriorating neurological function. PLoS One. 2013;8:e73128. doi:10.1371/journal.pone.0073128. 7. Williams RE, Adams HR, Blohm M, et al. Expert opinion on the management of CLN2 disease. Poster session presented at: The 12th Annual WORLD Symposium; February – March 2016; San Diego, CA.